Der Goldpreis und seine Entwicklung 2017

Der Goldpreis ist in seiner Entwicklung den politischen und wirtschaftlichen Trends unterworfen. Dazu zählen Wahlen (wie jene von Donald Trump 2016) genauso wie Zinskorrekturen der Notenbanken oder Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute. Wir werfen einen Blick auf die aktuellen Entwicklungen des Edelmetalls und geben einen Ausblick.

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Goldtrend: Der aktuelle Goldpreis

Goldpreis Entwicklung 2017
Aktueller Goldpreis – Chart von 2017 in EURO; Quelle: http://www.finanzen.at/rohstoffe/chart/goldpreis/EURO

Ein starker Anstieg des Goldkurses blieb nach dem Wahlsieg von Trump im November 2016 unmittelbar aus. Zuerst freute man sich an der Wallstreet über mögliche Steuersenkungen, die angekündigten Strukturprogramme und eine expansive Geldpolitik. Doch die Freude schien nicht lange anzuhalten.

Allerdings wanderte der Goldkurs zwischen Jänner und April 2017 stark nach oben. Danach folgte eine starke Korrektur nach unten, wobei die Talsohle im Juli 2017 erreicht war. Zum Endspurt des Jahres 2017 wollen wir erneut auf die Goldprognose eingehen, denn einige Neuigkeiten aus Politik und Wirtschaft könnten ein neues Licht auf den kommenden Goldtrend werfen.

Wirtschaftliche Aussichten auf den Goldpreis 2017

Beim Blick auf die Zinsen sehen wir konträre Entwicklungen in Europa und in den USA. Während die EZB im Dezember 2016 das Anleihenankaufprogramm (APP) verlängert hat, wurden in den USA die Leitzinsen wieder leicht angehoben. Eine weitere Zinserhöhung der FED erscheint nach wie vor durchaus wahrscheinlich. Diese Entwicklung hat den Goldkurs zunehmend nach unten korrigiert.

Darüber hinaus sehen die wirtschaftlichen Prognose für dieses Jahr äußerst positiv aus. Im Euro-Raum soll das Wachstum stattliche 1,8 Prozent betragen. Der Dow Jones befindet sich seit der US-Wahl auf einem Höhenflug und in den USA wird ein Wirtschaftswachstum von 2,6 Prozent erwartet. Diese Indikatoren weisen ebenfalls auf einen sinkenden Goldtrend hin.

In Indien soll das BIP dieses Jahr sogar um 7,4 Prozentpunkte wachsen. Damit überholt einer der größten Schmucknachfrager der Welt den ehemaligen Wachstumschampion China. Im Herbst gehen die Goldpreise traditionellerweise ein wenig nach oben, da in Indien die Heiratssaison beginnt und dabei viele Goldgeschenke gemacht werden.

Eine höhere Inflation treibt den Goldkurs ebenfalls nach oben. Die Hauptgründe für eine positive Goldprognose für das restliche Jahr 2017 liegen aber wohl im politischen Bereich.

Politische Aussichten auf den Goldpreis 2017

Das Brexit-Referendum im letzten Jahr hat gezeigt, welch starke Auswirkungen die Politik auf die Preisentwicklung des Edelmetalls haben kann.

So wie der Austritt Großbritanniens aus der EU, besitzt auch US-Präsident Donald Trump großen Einfluss auf die Märkte (z.B. mit seinen Drohungen gegen Nordkorea). Der Anstieg des Dow Jones nach seinem Wahlsieg kann dafür als Beweis betrachtet werden. Der US-Präsident kündigte immerhin eine sehr expansive Geldpolitik und eine Neuverhandlung von vielen Handelsabkommen an. Beide Maßnahmen trieben den Goldpreis eher nach oben.

Wesentlich waren auch die Wahlentscheidungen in Frankreich und in Deutschland in diesem Jahr. Macron als französischer Wahlsieger und die Kontinuität durch Angela Merkel in Deutschland stehen für Stabilität – dies begünstigt wiederum eher einen Wertverlust von Gold.

Die Briten schicken hingegen eher gemischte Signale. Auf der einen Seite wird zwar ein harter Austritt angestrebt, aber die Rede der Premierministerin May im Januar 2017 steckte voller freundlicher Worte zur EU. Es wird also versucht die Handelsbeziehungen möglichst aufrecht zu erhalten bzw. schnell neue Abkommen zu erwirken.

Allgemein sollte von steigenden Goldpreisen im verbleibenden Jahr ausgegangen werden. Das zeigen auch unterschiedliche Expertenmeinungen.

Fachmeinung von Goldpreis am Ende des Jahres 2017
ABN Amro 1.150 US Dollar
UBS 1.350 US Dollar
Tiberius 1.450 US Dollar
Citi Research 1.180 US Dollar
Durchschnitt 1.282,50 US-Dollar

Quelle: http://www.handelsblatt.com/finanzen/anlagestrategie/trends/anlegen-2017-teil-4-gold-was-jetzt-fuer-gold-spricht/14977184.html

Die Goldpreisentwicklung zwischen 2000 und 2016

Im März 2000 platzte die bekannte Spekulationsblase, welche durch die überhöhte Bewertung der Internet Unternehmen der „New Economy“ gebildet wurde.

Die Anschläge vom 11. September 2011 verunsicherten die Anleger zusätzlich. Die Staatsschulden der USA stiegen weiter an und der Kurs des US-Dollars fiel. All dies stützte wiederum den Goldkurs.

Doch eine weitere Spekulationsblase war notwendig, damit das gelbe Edelmetall wieder Rekordstände anpeilte.

Goldpreisentwicklung von 2000 bis 2016 in Euro
Goldpreisentwicklung von 2000 bis 2016 in Euro – Quelle: www.finanzen.net/rohstoffe/goldpreis/euro/chart
Goldpreisentwicklung von 2000 bis 2016 in Euro
Goldpreisentwicklung von 2000 bis 2016 in Euro – Quelle: www.finanzen.net/rohstoffe/goldpreis/euro/chart

Tipp: Da Gold auf dem internationalen Parkett in US-Dollar gehandelt wird, führt ein sinkender Dollarkurs direkt zu einem steigenden Goldkurs!

Um die amerikanische Wirtschaft zu stützen, wurde in den USA der Bau von Eigenheimen stark gefördert. Durch die enorme Nachfrage nach Grundstücken stiegen die Immobilienpreise enorm an. Allein der Wertzuwachs von Häusern konnte die Zinskosten der Finanzierungen decken.

Darlehen für die Hausbaufinanzierung wurden vor diesem Hintergrund ohne viele Fragen selbst an Menschen mit geringer Bonität vergeben. Die globalisierte Finanzindustrie verkaufte diese maroden Kredite weiter ohne das enthaltene Risiko ehrlich zu kommunizieren. Selbst Pensionsversicherungen und andere Anleger mit strikten Risikovorschriften besaßen plötzlich Finanzprodukte mit sehr hohem Risiko unter dem Mantel einer ausgezeichneten Bonität.

Als die Immobilienpreise plötzlich absackten, stellten viele Banken und Manager fest, dass sie große Anteile ihrer Forderungen abschreiben mussten, da sie wegen geringer Bonität uneinbringlich waren. Das führte in die Finanzkrise des Jahres 2008 und zu einem Run auf Gold.

Die folgende Tabelle zeigt die Goldpreisentwicklung im folgenden Zeitraum in US-Dollar.

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Jahreshöchststand 1011,25 1212,5 1421,34 1908,79 1793,83 1693,74 1390,47 1302,3
Unterschiede der Jahresendstände Minus 4,49 % Plus 44,73% Plus 26,88 % Plus 13,07 % Plus 5,56 % Minus 27,63 % Minus 2,37 % Minus 9,63 %

Hinweis: Die Angaben in der Tabelle sind nicht inflationsbereinigt!

Wir können die Daten der Goldpreisentwicklung nun mit einigen anderen wirtschaftlichen Zahlen vergleichen.

Kennzahl 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
BIP USA 14718,58 14418,73 14964,4 15517,93 16155,25 17348,08 17947 18558,13
Schulden USA 72,84% 86,03% 94,73% 98,99% 102,50% 104,80% 104,97% 105,83%
EUR/USD Minus 4,25% Plus 2,48% Minus 6,52 % Minus 3,33 % Plus 1,87 % Plus 4,22 % Minus 11,97 % Minus 10,23 %
BIP EU 12,99 12,25 12,79 13,17 13,42 13,52 13,92 14,63
Dow Jones Minus 33,84 % Plus 18,82 % Plus 11,02 % Plus 5,53 % Plus 7,26 % Plus 26,50 % Plus 7,52 % Minus 2,23 %

Erläuterungen

  • Das BIP der USA ist in Milliarden US-Dollar angegeben
  • Die Staatsverschuldung der USA ist in Prozent des BIP angegeben
  • Bei dem Währungspaar ist die Veränderung über ein Jahr hinweg in Prozent angegeben
  • Das BIP der EU (nicht nur Euro Zone) ist in Billionen Euro angegeben
  • Beim Dow Jones sind die Veränderungen zum Vorjahr in Prozent angegeben

Quellen:

Die Gegenüberstellung dieser Daten zeigt sehr eindeutig die Goldpreisentwicklung während der Wirtschaftskrise und ebenso dass manche Kennzahlen eher weniger Auswirkungen haben.

So stieg der Goldpreis auf einen historischen Höchststand als die Staatsverschuldung der USA stark zunahm. Als der Dow Jones im Jahr 2013 einen groß Sprung nach oben machte, begann der Sinkflug des Edelmetalls.

Ähnlich spannend ist der Dollarkurs. Sobald dieser wieder anstieg (in der Tabelle als Minus dargestellt, da man weniger Dollar für einen Euro erhält), sank auch der Goldpreis.

Das BIP scheint entsprechend dieser Aufstellung weniger starke Auswirkungen zu haben. Für eine gute Prognose müssen jedoch noch weitere Daten und Nachrichten herangezogen werden.

Tipp: Gerade die Verschuldung der USA sollte für den weiteren Verlauf des Goldkurses im Auge behalten werden. Steigt diese Kennzahl wieder stark an, ist mit einem weiteren Höhenflug zu rechnen.

Die Entwicklung von Gold in der Geschichte bis 1999

Gold stand bei den Menschen schon immer hoch im Kurs. Schon sehr früh wurde das glänzende Metall für die Herstellung von Schmuck verwendet. Der legendäre König Krösus prägte bereits rund 500 Jahre vor Christi Geburt die ersten Münzen aus Gold. Das edle Metall wird also schon seit Jahrtausenden als Währung genutzt und mit hohem Wert assoziiert. Der Kurs orientierte sich lange Zeit an der Fördermenge. Als im Spätmittelalter der Bergbau in der Krise war, stieg der Preis von Gold extrem an, während er wieder sank als die Neue Welt und die dortigen Vorkommen entdeckt wurden.

Selbst die Entwicklung unserer modernen Währung ist stark mit der Geschichte des Goldes verknüpft. Goldmünzen wurden lange Zeit neben Silber als direktes Tauschmittel genutzt. Um den Komfort zu erhöhen und den Betrug mit leichteren Münzen einzuschränken wurde das physische Gold gegen Banknoten getauscht, welche aber nur eine Art Gutschein für eine bestimmte Menge des gelben Metalls darstellten.

Wie viel Gold der Besitzer von einer bestimmten Menge Banknoten erhielt, wurde über die Goldparität festgelegt. Dadurch hing der Goldkurs zumindest teilweise auch von staatlichen Gesetzgebungen ab, welche die Parität festlegten.

Hinweis: Durch die Verbindung von Gold und Landeswährung wird auch klar, warum das edle Metall als typische Anlage in Krisen gilt. Sobald nämlich das Vertrauen in die Banknoten nachließ, wie bei einer Hyperinflation, flüchteten sich viele Anleger in das sichere Gold. Dieses Verhaltensmuster ist auch heute noch zu beobachten, obwohl die direkte Verbindung zwischen Papiergeld und Gold aufgehoben wurde.

Die bislang letzte große Bindung zwischen einer Währung und Gold stellte das Bretton Woods System dar. Durch diese internationale Vereinbarung wurden viele Währungen der Welt an den US-Dollar gebunden und die amerikanische Notenbank verpflichtet sich eine gewisse Menge an Dollar in eine Feinunze Gold umzutauschen. Dadurch blieb der Goldkurs auch eine Zeit lang sehr stabil.

Durch die hohen Kosten des Vietnam-Kriegs konnte die Goldparität jedoch nicht aufrecht erhalten werden und der US-Dollar verlor seine Rolle als Leitwährung. Die Vereinbarung wurde 1971 aufgelöst und damit steigen wir in die moderne Goldpreisentwicklung ein.

Die Zeit zwischen 1971 und 1999

Bei der Betrachtung von historischen Goldkursen muss immer eine Inflationsbereinigung statt finden. Beispielsweise erreichte Gold im Jahr 1980 einen Höchststand, der bis heute noch nicht durchbrochen wurde, aber auf den ersten Blick sehr gering erscheint. Damals kletterte der Kurs auf 850 USD, was heute inflationsbereinigt einem Rekordstand von grob 2.440 USD pro Feinunze entsprechen würde.

Nach der Abschaffung des Bretton Woods Systems erlebte Gold einen anhaltenden Aufschwung, welcher zu diesen Höchstständen im Jahr 1980 führten. Diverse Krisen und Gesetzesänderungen stützten diesen Trend.

Der amerikanische Präsident Gerald Ford legalisierte den privaten Besitz von Gold und erhöhte damit die Nachfrage. Die Investoren wurden zusätzlich durch den Krieg in Afghanistan verunsichert und setzten wie heute auf Gold wenn die Sicherheitslage bröckelt. Die Ölkrisen in den 70iger Jahren trugen ebenfalls ihren Teil dazu bei. Eine Krise veranlasst Anleger dazu, Aktien den Rücken zu kehren und in Gold zu fliehen.

Ab 1980 ging es jedoch für zwei Jahrzehnte Gold bergab. Der wirtschaftliche Aufschwung drückte den Preis für das edle Metall sehr stark. Nicht einmal die Wirtschaftskrise in Japan oder der erste Golfkrieg konnten den Abwärtstrend dämpfen, da gleichzeitig die UdSSR zusammenbrach und so neue Märkte für die westliche Wirtschaft eröffnet wurden. Zudem führte Bill Clinton die USA in eine wirtschaftlich glorreiche Zeit mit der „New Economy“. Erst als die „dot com Blase“ Anfang des neuen Jahrtausends platzte, erinnerten sich die Investoren wieder an die nachhaltige Sicherheit, die Gold bieten kann.

Historische Goldstände:

  • Jahreshöchststand 1980: 850 USD – inflationsbereinigt wären das heute 2.486,44 USD
  • Jahreshöchststand 1973 (nach Aufhebung des Bretton Woods Goldstandard): 127 USD – inflationsbereinigt 689,46 USD
  • Nominelles Allzeithoch 2011: 1920,49 USD

Sollte also bei Schwankungen des Goldpreises auf steigende Kurse oder doch lieber mittels CFDs auf Short gesetzt werden? Die Analysten sind sich bei dieser Frage nicht immer einig und die Börsenzukunft lässt sich kaum mit Gewissheit voraussagen.

Ein umfassender Blick in die Vergangenheit des Goldkurses und einige Szenarien können aber einigen Aufschluss über die Goldpreisentwicklung geben.

Goldpreis-Informationen von 2016

Die folgenden Charts zeigen den aktuellen Goldpreis von Oktober 2016 in Euro und Dollar:

Aktueller Goldpreis Chart für Oktober 2016 in Euro
Aktueller Goldpreis Chart für Oktober 2016 in Euro – Quelle: www.finanzen.net/rohstoffe/goldpreis/euro/chart
Goldpreisentwicklung bis Oktober 2016
Goldpreisentwicklung in Dollar bis Oktober 2016 – Quelle: www.finanzen.net/rohstoffe/goldpreis/euro/chart

Gold ist in aller Munde, wie es schon seit Jahren nicht mehr war. Damit sind nicht nur die Goldkronen gemeint, die weiterhin hoch im Kurs stehen. Durch den Brexit (Austritt Großbritanniens aus der EU) und vermehrte Terroranschläge in Frankreich, Deutschland und den USA sehnen sich die Anleger erneut nach einem sicheren Hafen und in dieser Hinsicht fällt sowohl Managern als auch privaten Investoren sofort Gold ein. Schließlich besitzt kaum eine andere Anlageoption eine derart große Bedeutung in der ganzen Menschheitsgeschichte.

Zum einen wurden insgesamt erst grob 150.000 Tonnen des edlen Metalls gefördert und zum anderen dient Gold nicht nur der Herstellung von Schmuck, sondern nimmt auch in der Produktion von technischen Geräten eine bedeutende Rolle ein. Eine absolut wertfreie Überbewertung, wie bei der „Tulpen-Blase“ in Holland scheint also ausgeschlossen.

Die Goldpreisentwicklung 2016

Verschiedene Ereignisse im Jahr 2016 haben zu großer Verunsicherung auf den Finanzmärkten beigetragen und das Chart von Gold auf einen Höhenflug geschickt.

Zu diesem Zweck entwickelten wir für 2016 drei Szenarien und beschrieben die Auswirkungen auf das legendäre Element Aurum (Au), die Sie hier nach wie vor nachlesen können.

Szenario 1: Der Brexit macht Schule (noch nicht eingetreten)

Das Votum der Briten für den EU-Austritt hat den Goldpreis enorm nach oben getrieben.

Vor allem die britischen Anleger schichteten viel von ihrem Vermögen in Gold um. Außerdem befürchteten viele internationale Investoren einen Einbruch der europäischen Wirtschaft bzw. der Aktien an der Börse. Von dieser ersten Schockreaktion kann nicht mehr profitiert werden, aber die weitere politische Entwicklung innerhalb der EU und in Großbritannien sollten auch noch einige Auswirkungen auf den Goldkurs haben.

Anleger werden mit Adlersaugen die kommenden Wahlen in europäischen Ländern beobachten. Sollten rechtspopulistische Parteien mehr Zuspruch in Europa erlangen, steigen die Chancen, dass die EU weiter bröckelt und der Goldpreis steigt (wie das Beispiel der AfD in Deutschland zeigt).

Sollten jedoch die Verhandlungen mit Großbritannien gut verlaufen und zumindest die wirtschaftlichen Grenzen weitgehend offen bleiben, dürfte dies zwar ein gutes Beispiel für Austrittsbefürworter in anderen Ländern darstellen, aber gleichzeitig den Goldpreis drücken.

Außerdem ist es in vielen anderen EU Ländern, wie etwa Holland, viel schwieriger einen EU Austritt zu beschließen. Im Jahr 2016 und wohl auch 2017 dürfte der Brexit wohl nicht mehr solch ein starker Preistreiber sein. Allein schon die Ankündigung, dass Theresa May das Amt des Premierministers übernimmt, hat die Märkte stark beruhigt. Der Zuspruch für eher rechtsgerichtete Strömungen hingegen, hat sich in der letzten Zeit als Preistreiber des Goldes herausgestellt, da diese Parteien oft mit Ängsten argumentieren, steckt auch eine gewisse Logik dahinter. Das zeigt auch unser zweites Szenario.

Szenario 2: Trump gewinnt die Präsidentschaftswahl in den USA (eingetreten)

Auch diese Entscheidung einer Bevölkerung kann große Auswirkungen auf den Goldpreis haben. Trump sprach von Beginn weg offen von einer Schwächung des Dollars und wird vielleicht auch Handelsabkommen erschweren. Beides steht ganz klar für einen steigenden Kurs.

Unabhängig davon, ob diese Pläne tatsächlich umgesetzt werden, reagieren Anleger auf die entsprechenden Möglichkeiten und so dürfte bei einem Sieg des republikanischen Kandidaten der Goldkurs am Ende des Jahres 2016 noch um einiges höher sein.

Szenario 3: Öl und Gold – eine spannende Beziehung (eingetreten)

Schon aus der Geschichte der Goldpreisentwicklung lernen wir, dass bei erhöhter Inflation die Anleger auf das sichere Metall setzen. Die Inflation wird jedoch derzeit künstlich niedrig gehalten, da geringe Treibstoffkosten die Produkte günstiger machen.

Durch den geringen Ölpreis wird folglich auch der Anstieg des Goldpreises gehemmt, obwohl beide Werte normalerweise eine eher negative Korrelation aufweisen. Aber die geringe Inflation beeinflusst auch die Politik der Notenbanken. Der vierte Faktor in diesem Spiel ist die wirtschaftliche Entwicklung. Wenn diese gut aussieht, sichern sich die Leute weniger mit Gold ab. Ein geringer Ölpreis zeichnet auch für eine positive Konjunkturlage verantwortlich. Durch diese Wechselwirkung entsteht aber ein äußerst gespanntes Gesamtbild.

Der geringe Ölpreis tut der Wirtschaft gut. Sollte jedoch der Preis für das schwarze Gold wieder steigen, würde dies die Inflation ankurbeln und gleichzeitig die Wirtschaft belasten. Die Notenbanken müssten vielleicht reagieren und wegen ihrem Inflationsziel die Zinsen anheben, was die Wirtschaft weiter hemmen könnte. Normalerweise drücken hohe Zinsen den Goldkurs, doch in dieser eigenartigen Situation könnte Gold von der schlechter werdenden Wirtschaftslage profitieren und steigen.