Der große Fondsratgeber für Privatanleger

Die Investition in Fonds hat unter Anlegern in der anhaltenden Niedrigzinsphase an Popularität gewonnen. Wer sich für diese Anlagemöglichkeit interessiert und eine geeignetes Portfolio aufbauen möchte, wird allerdings auf eine enorme Zahl an Fondsprodukten stoßen. Es werden dabei nicht nur quantitativ viele Fonds angeboten, sie unterscheiden sich auch hinsichtlich ihrer Ansätze und Schwerpunkte voneinander. Egal ob es sich um eine Spezialisierung des Fonds auf bestimmte Regionen oder Themengebiete handelt: Sie haben bei der Auswahl eines Fonds die fast schon berühmte „Qual der Wahl“. Dieser Ratgeber bringt für Privatanleger Licht in den Investmentdschungel und klärt auf: Welche Arten von Fonds gibt es?

Der große Fondsratgeber

Je nach Themensetzung variieren Fonds sehr deutlich hinsichtlich ihres Risiko-/Rendite-Profils.

Je nach gewähltem Schwerpunkt, gibt es Fonds auf dem Markt, die eher sicherheitsorientierte oder eben eher risikofreudige Anleger bedienen. Für (Privat-)anleger wohl am bedeutsamsten ist bei der Auswahl die zu erwartende Rendite.

Wer sich mit Fonds in seiner Freizeit auseinandersetzt und dort investiert, will ohne große Komplexität Geld verdienen. Nicht mehr und nicht weniger.

Welche Arten von Fonds gibt es?

Fonds haben den Vorteil für (Privat-)anleger, dass bereits mit geringen Geldbeträgen in sie investiert werden kann. Darüber hinaus sind Fonds als Geldanlagekonstrukt eine spannende Sache. Denn: Mit Fonds können Sie zum Beispiel an einer potenziell positiven Entwicklung von Unternehmen profitieren, ohne selbst mit diesen je in (direkten) Kontakt treten zu müssen.

Ein weiterer Kernvorteil ist die Risikostreuung (Fachjargon: „Risiko-Diversifikation“), durch die Bündelung unterschiedlicher Investmenttitel (z.B. Aktien) innerhalb eines Fonds. Diese Risikostreuung bringt (Privat-)anlegern ein verringertes Risiko.

Kurzum: Das Anlagerisiko wird bei Fonds auf verschiedene Anlagemöglichkeiten aufgeteilt.

Wie läuft das nun genau ab bei den Investmentfonds?

Bildlich gesprochen: Kapitalgesellschaften sammeln Geld von Anlegern und legen es in Fonds „hinein“. Damit investiert die Kapitalgesellschaft in verschiedene Wertpapiere, z. B. In Aktien-, Renten- oder Immobilientitel.

Bei einem aktiv verwalteten Fonds kümmern sich Fondsmanager um die Investments und betreuen das Produkt. Bei anderen Fondsprodukten, wie z.B. ETFs (Indexfonds) läuft das Management automatisch ab, da sich der Fonds an einem bereits existierenden Aktienindex orientiert.

Im Verkaufsprospekt eines Fonds finden Sie meist die Richtlinien der Anlage und welches Anlageziel bzw. welche Strategie diese verfolgt. Auch der Name des Investmentfonds kann natürlich Aufschluss über die Zielorientierung eines Fonds geben. Am Titel „German Value Stock“ ist beispielsweise sehr gut erkennbar, dass hier in Aktien deutscher Unternehmen mit einer gewissen Größe investiert wird

Vorteile von Investmentfonds

Die allgemeinen Vorzüge von Investmentfonds für (Privat-)anleger sind rasch erläutert: Fonds erlauben es, an der Börse „mitzumischen“ und das sogar schon mit vergleichsweise geringen Beträgen. Des Weiteren ist aufgrund der gegebenen Diversifikation das Risiko niedriger als beim „Stock Picking“ (zufällige Auswahl von Aktientiteln) und der Zeitaufwand (für Investition und Monitoring von Fonds) hält sich in Grenzen.

Mit der Investition in einen Fonds, der in seinem Portfolio zum Beispiel potenziell wachstumsstarke Unternehmen aus Europa beinhaltet, können Sie an der erfolgreichen (und gewinnträchtigen) Entwicklung dieser Unternehmen teilhaben. Sogar Anteile an Immobilien oder Rohstoffen können Sie mithilfe von Fonds unkompliziert erwerben.

Ein weiterer Vorteil von Fonds-Investments ist die Möglichkeit, kontinuierlich über Sparpläne in sie zu investieren. So ist die Gestaltung von Fondssparplänen denkbar, bei denen Sie lediglich eine gewisse Summe pro Monat einzahlen und auf diese Weise langfristig in einen Fonds investieren.

Vereinfachte Darstellung der Funktionsweise von Investmentfonds

In einem Fonds legt also eine gewisse Zahl an Anlegern ihr Geld an. Dies erfolgt über einmalige Zahlungen oder Sparpläne.

Was passiert nun, wenn das Geld von allen Anlegern in den Fonds „hineingelegt“ wurde?

Dann wird es in verschiedenen Anlageklassen investiert, z. B. Rohstoffe, Immobilien oder Aktien. Die Gesellschaft, die den Fonds verwaltet, muss sich dabei aber als Kreditinstitut an die Regeln im Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) halten.

Es gibt Fonds, in die jeder Anleger investieren kann – und zwar soviel er oder sie möchte. Diese Fonds werden als Publikumsfonds bezeichnet. Zusätzlich existieren aber noch die sogenannten Spezialfonds, die institutionellen Anlegern (z. B. Versicherungen) vorbehalten sind. Spezialfonds sind nicht so stark reguliert wie Publikumsfonds, müssen sich aber dennoch an die gesetzlichen Vorschriften halten.

Wie kann man Anteile an einem Fonds erwerben?

Früher wurden Fonds für gewöhnlich über einen Bankberater der eigenen Hausbank gekauft. Mittlerweile stehen (Privat-)anlegern mehrere attraktive Wege offen, Fonds auf eigene Faust zu erwerben.

Was gegen den Erwerb von Fonds beim Bankberater spricht, ist der Ausgabeaufschlag. Der schmälert letztlich Ihre Rendite!

Weitaus günstiger gibt es Fonds inzwischen im Internet zu erwerben: bei Discountbrokern. Diese bieten den Erwerb von Fonds meist zu Ausgabeaufschlägen an, die im Vergleich wesentlich günstiger sind. Echte Sparfüchse wissen, dass beim Kauf von Fonds direkt an der Börse der Ausgabeaufschlag komplett wegfällt.

Discountbroker bieten zudem bei der Kontoführung im Vergleich zu herkömmlichen Banken meist günstigere Konditionen (oder sie sind sogar kostenlos)

Doch günstige Gebühren hin oder her..im Prinzip ist eines viel wichtiger: Der Fonds muss bestmöglich zu Ihrem individuellen Anlagetyp bzw. zu Ihrer Anlagepersönlichkeit und Ihrer verfolgte Strategie passen. Die Gebühren, die beim Kauf anfallen, sind letztlich nur ein Teil, der die Rendite eines Investments beeinflusst

Indexfonds (Exchange-Traded-Funds)

Bei ETFs (Exchange-Traded-Funds) handelt es sich um Investmentfonds, die passiv verwaltet werden und danach streben, einen Index bestmöglich ab- bzw. nachzubilden. Die Fondsanteile können an der Börse gehandelt werden, daher auch die Synonymbezeichnung: „Börsengehandelter Fonds“. ETFs können also wie Aktien an der Börse ge- und verkauft werden

Für ETFs gibt es unterschiedliche Bezeichnungen im Finanzjargon:

  • Börsengehandelte Indexfonds,
  • Indexaktien,
  • Exchange-Traded-Funds

ETFs verfolgen die Zielsetzung einen ausgewählten Index, wie z. B. Den Euro Stoxx, möglichst exakt abzubilden. Die Mehrzahl an ETFs wird zwar passiv verwaltet. Es existieren auf dem Markt aber mittlerweile auch einige ETF-Produkte, die aktiv gemanagt werden. Darüber hinaus bestehen weitere, an ETFs angelehnte Finanzprodukte, wie z. B. die „Exchange Traded Commodities“ (ETC), welche die Werte von Rohstoffen nachbilden.

Mit der passiven Verwaltung entstehen dem (Privat-)anleger einige Vorzüge, wie beispielsweise eine erheblich günstigere Kostenstruktur. Auf die Vorzüge von ETFs wird aber in den folgenden Kapiteln noch ausführlicher eingegangen.

Wie werden ETFs nun an der Börse gehandelt? Dieser Handel ist vergleichbar mit jenem von Aktien. Sie können über die Börse ohne Ausgabeaufschlag ge- und verkauft werden. Stop-Loss Orders sind genauso möglich, wie die Verfolgung von Short- oder Long-Strategien (auf steigende oder fallende Kurse spekulieren).

Vorteile von ETFs für Anleger

  1. Mit ETFs können „Short-Indizes“ nachgebildet werden, die auf sinkende Kurse setzen; dies ermöglicht die Realisierung alternativer Investment-Strategien.
  2. Vielseitig beworben wird vor allem die Transparenz bei ETFs. Der aktuelle Wert eines ETFs wird etwa von der deutschen Börse im Minutentakt errechnet. Der Wertpapierbestand des eigenen Portfolios ist somit jeden Tag einsehbar. Wie das jeweilige Portfolio zusammengesetzt ist, muss ein ETF jeden Tag aufs Neue seinen Anlegern offenbaren.
  3. Günstige Kostenstruktur: Es gibt keine Ausgabeaufschläge und keine Gebühren für die Rücknahme. Des Weiteren sind ETFs (da sie nicht aktiv verwaltet werden) günstiger in der Verwaltung.
  4. ETFs bieten höhere Sicherheit: Die börsengehandelten Indexfonds gelten als Sondervermögen, wodurch die Fondsanteile vor Insolvenz geschützt sind.
  5. Mit dem Kauf eines ETF wird die Abbildung eines (meist recht breit) diversifizierten Portfolios erworben; die bestehende Diversifizierung bewirkt eine Risikoverringerung für Anleger.

Vorzüge und Gefahren von ETF-Sparplänen

Die Vorteile von ETF-Sparplänen:

  • Es ist möglich, die Höhe der Raten, die Anleger monatlich einzahlen möchten, während der Laufzeit flexibel anzupassen. Zudem kann der Anleger den Mechanismus der Ratenzahlung auch jederzeit pausieren. Das heißt: Damit ist dem (Privat-)anleger eine äußerst hohe Flexibilität in die Hände gelegt: Je nach gegenwärtiger finanzieller Situation kann die monatliche Rate anpasst oder ganz gestoppt werden!
  • ETFs bieten den Anlegern eine (Risiko-)Diversifikation, da Indizes abgebildet werden, die mehrere einzelne Wertpapiere beinhalten, welche wiederum jeweils ein unterschiedlich starkes (Anlage-)Risiko bergen. Mittels ETF wird also in Portfolios investiert, bei denen Risiko gestreut wird aufgrund der verschiedenen integrierten (abgebildeten) Titel. Bei der Investition in ein einziges Wertpapier hingegen, z. B. in eine Aktie, fokussiert sich das Risiko auf einen einzigen Titel; es findet keine Risikostreuung statt; dadurch ist das (Anlage-)Risiko grundsätzlich höher. Auch aktiv gemanagte Investmentfonds sind den ETFs in der Performance aus den selben Gründen häufig unterlegen.
  • ETFs bilden einen Index nach; auf diesem Wege können (Privat-)anleger rein passiv, ohne selbst handeln zu müssen, von einer positiven Entwicklung des Marktes profitieren (von dem Markt, der vom Index abgedeckt wird).

Die Nachteile von ETF-Sparplänen:

  • In Abhängigkeit von den im ETF-Sparplan enthaltenen Wertpapieren können Kursschwankungen auftreten; die mal stärker (z. B. bei enthaltenen Aktientiteln), mal schwächer ausfallen können. Bei aktiv gemanagten Fonds werden Verluste eventuell effektiver vermieden.
  • Daraus lässt sich schließen: Ja, mit einem ETF-Sparplan haben Sie die Chance, eine ansprechende Rendite zu erzielen; aber dies ist eben auch mit einem (Anlage-)Risiko verbunden. Ein (Anlage-)Risiko gibt es auch bei ETFs; auch wenn möglicherweise breiter diversifiziert wurde als aktiv gemanagte Fonds. Das Risiko, dass Sie mit einem ETF eingehen, ist im Wesentlichen davon abhängig, welchen Kursschwankungen die einzelnen abgebildeten Werte unterliegen. Das (Anlage-)Risiko unterscheidet sich deshalb von ETF zu ETF.
  • Enthält der abgebildete Index Wertpapiere, die in unterschiedlichen Währungen notieren, so besteht ein potenzielles Wechselkursrisiko; es können für Sie dabei Wechselkursverluste entstehen.
  • Was oft als Vorteil angepriesen wird: das fehlende aktive Management bei einem ETF-Portfolio. Dies beinhaltet leider auch einen Nachteil. Wird ein Portfolio aktiv verwaltet, so besteht die Chance, dass der Fondsmanager möglicherweise den Markt schlagen und eine dementsprechende Rendite erzielen kann. Bei einem ETF hingegen entfällt diese Chance ganz; da das Portfolio nur die Entwicklung eines Index nachbildet.

Aktiv gemanagte Fonds vs. ETFs

Was ist besser? Aktiv gemanagte Fonds oder ETFs? Bei dieser Fragestellung gibt es keinen eindeutigen Gewinner. Die Antwort ist immer abhängig von der Investmentstrategie der Anleger.

Einige Experten meinen: Wer sich in die Sicherheit eines passiven Investments begibt, der läuft Gefahr, nur mittelmäßig zu sein. Weiter heißt es: ETFs können teil eines Portfolios sein, aber bitte nur im Rahmen einer aktiven Portfolioverwaltung – d.h. ETFs sollen demnach bei der Verteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen berücksichtigt werden (aber eben: im Rahmen einer aktiven Portfolioverwaltung).

Der Dreh- und Angelpunkt ist die potenzielle Performance des eingesetzten Fondsmanagers. Ist der Fondsmanager, der das Portfolio aktiv verwaltet, in der Lage den Benchmark zu übertreffen bzw. den Markt zu schlagen? Wenn ihm das gelingt, so sind in der Regel aktiv verwaltete Portfolios im Vorteil. Oftmals gelingt es ihnen aber nicht, den Markt zu schlagen. Insofern ist das Investment in ETFs weniger risikobehaftet, wenn die allgemeine Marktentwicklung positiv ist.

Um einen erfolgreich aktiv verwalteten Fonds als Beispiel heranzuziehen: „Starcapital Starpoint“, ein Aktienfonds (somit recht risikoreich), hat in seinem Anlagezeitraum eine Rendite erzielt, die mehr als doppelt so hoch war wie die Rendite des DAX oder MSCI World. Da erfolgreiche Fonds aber immer anhand ihrer historischen Performance gemessen werden, ist es unmöglich vorherzusehen, ob sie ihre Performance auch dauerhaft über lange Zeiträume halten können.

Eine weiterer Ideenansatz zu einem erfolgreichen Investment mittels eines aktiv verwalteten Portfolios: Zum Erfolg kann beitragen, dass der Fondsmanager versucht, sich nicht permanent am Benchmark zu orientieren. Eine sorgsame Auswahl der Aktien- und Rententitel sei dagegen viel wichtiger. Ebenso, dass nicht zu häufig das Portfolio umgeschichtet wird. Unter bestimmten Umständen, so heißt es, kann mithilfe dieser Vorgehensweise von den Kursanstiegen der Märkte profitiert werden ohne dabei die Abwärtsphasen vollumfänglich abzubekommen. Solch eine ausgeklügelte Vorgehensweise können passive ETFs natürlich nicht abbilden.

Aktienfonds

Aktienfonds legen Geld, wie der Name schon sagt, hauptsächlich in Aktien an. Bei den im Portfolio enthaltenen Wertpapieren können relativ starke Kursausschläge nach unten und oben auftreten, die über entsprechende Diversifikation abgemildert werden.

Wer sich für Aktien interessiert, sich aber vor dem großen Risiko einer Investition in einen Einzeltitel scheut, für den ist eine Investition in Aktienfonds eine Überlegung wert.

Rentenfonds

Zunächst einmal stellt sich bei Rentenfonds die Frage: Worin investieren diese? Ein Börsenlaie würde zunächst vermuten, dass Rentenfonds in irgendeine Art von „Renten“ investieren – dem ist aber nicht so.

Der Name der Rentenfonds rührt nur daher, da diese Art von Fonds in Anlageklassen investiert, die dem Anleger einen Ertrag ausschütten, der dem einer Rente ähnelt.

Worin investieren Rentenfonds?

Rentenfonds legen das Geld ihrer Anleger in festverzinsliche Wertpapiere an, d.h. sie investieren beispielsweise in Pfandbriefe oder Anleihen. Diese Anleihen können verschiedene Laufzeiten und Zinssätze aufweisen. Bei einer Investition in Rentenfonds gehen Sie im Vergleich ein erheblich geringeres Risiko ein als bei einem Aktienfonds. Häufig ist die Rendite von Rentenfonds aber auch dementsprechend geringer.

Mischfonds

Bei Mischfonds wird anteilig sowohl in Aktien- als auch in Rentenfonds investiert. Es liegt also – wie der Name bereits vermuten lässt – ein „gemischtes“ Portfolio vor.

Fondsmanager sind hier also in der Lage, zwischen diesen beiden Anlageklassen (Aktien- und Rententitel) hin und herzuspringen. Dadurch ist beim Portfoliomanagement eine höhere Flexibilität gewährleistet.

In Zeiten, in denen die Börse sich in einem „euphorischen Aufschwung“ befindet, kann der Fondsmanager vermehrt in Aktienpositionen investieren. Umgekehrt wiederum, wenn „Krisenstimmung“ an den Börsen herrscht, kann der Fondsmanager sich von den Aktien abwenden und in sichere Anleihen wechseln.

Zusätzlich zur Risikodiversifikation, die bei jedem Fonds gegeben ist, besteht die zusätzliche Chance zwischen zwei Anlageklassen (mit unterschiedlichem Risikopotenzial) hin- und her zu wechseln und somit das Portfolio den gegebenen Marktveränderungen anzupassen – zugunsten des Anlegers.

Geldmarktfonds

Geldmarktfonds investieren das Geld der Anleger auf dem Geldmarkt, d.h. nur in Geldanlagen, die über geringe Laufzeit und geringes Risiko sowie meist geringe Zinsen verfügen. Dabei wird z. B. in Termingelder oder Anleihen mit einer Laufzeit von unter einem Jahr investiert.

Mit einer Investition in Geldmarktfonds geht daher nur ein relativ geringes Risiko einher. Dabei sollte aber nicht außer Acht gelassen werden, dass Geldmarktfonds in aller Regel mehr Rendite als konventionelle Anlagemöglichkeiten, wie z. B. das Sparbuch, bieten. Die Tatsache, dass die Laufzeit der Papiere, in die investiert wird, so sehr kurz ist, bringt den Geldmarktfonds dieses günstige Risikoprofil.

Der Geldmarkt ist eigentlich nur institutionellen Anlegern vorbehalten (z.B. Unternehmen oder Banken). Mit Geldmarktfonds erhalten aber auch Privatanleger die Möglichkeit, in den Geldmarkt zu investieren – wenn auch nur indirekt.

Vorteile und Nachteile von Geldmarktfonds

Dabei weisen die Geldmarktfonds für Privatanleger zwei Hauptvorteile auf:

  1. Die Privatanleger haben täglichen Zugriff auf ihr investiertes Geld – in etwa vergleichbar mit der Anlage bei einem Tagesgeldkonto.
  2. Das Anlagerisiko ist für Privatanleger erheblich reduziert, aufgrund der kurzen Laufzeit der Titel.

Geldmarktfonds bringen aber nicht nur Vorzüge für Privatanleger. Dies sind die Nachteile im Vergleich zu anderen Sparvarianten wie dem Sparbuch.

  • In welche Titel bei einem Geldmarktfonds investiert wird, entscheidet immer noch ein Fondsmanager. Dabei können Anlageentscheidungen getroffen werden, die für den Privatanleger nicht sehr günstig ausfallen können, z. B. wenn in bonitätsschwache Titel investiert wird.
  • Beim Kauf können Kosten für den Privatanleger entstehen, z. B. Gebühren für die Verwaltung.
  • Der Privatanleger muss ein Wertpapierdepot haben.
  • Mit Kursschwankungen und potenziellen Kursverluste muss gerechnet werden.

Die Finanzkrise 2008 hat einen erheblichen Einfluss auf die Branche genommen. Im europäischen Raum herrscht seither ein relativ niedriges Zinsniveau. Dies erschwert es natürlich, das eigene Geld auf kurze Sicht mit einer zufriedenstellenden Rendite zu investieren. Diese Marktsituation hat dazu geführt, dass Geldmarktfonds nicht mehr so attraktiv für Privatanleger sind, wie früher.

Was sind Dachfonds?

Dachfonds sind eine weitere, interessante Anlagemöglichkeit.

Dabei werden zwei Arten unterschieden:

  • Es gibt Dachfonds, die das (Anleger-)geld lediglich in Wertpapiere investieren, welche von der eigenen Kapitalanlagegesellschaft angeboten werden. Welchen Vorzug bringt das dem Anleger? Im Wesentlichen eine bessere Kostenstruktur, da auf diese Weise die Gebühren für die Verwaltung nur einmal entstehen.
  • Und dann wiederum existieren noch Dachfonds auf dem Markt, die ihren Blick zusätzlich auf die Angebote anderer Investmentgesellschaften richten und dort investieren. Dies kann für den Anleger aber im Endeffekt teurer werden, da hier nicht nur das Fondsmanagement bezahlt werden muss, sondern ebenso zusätzlich Gebühren für die jeweils erworbenen Fonds anfallen.

Dachfonds haben sich den letzten Jahren nicht wirklich „bewiesen“, d.h. die Rendite ist meist mager bzw. nicht sonderlich attraktiv ausgefallen.

Dachfonds streben (wie andere Finanzprodukte auch) nach einer bestmöglichen Wertentwicklung für den Kunden. Was Dachfonds vordergründig auszeichnet, ist die große Palette an Investitionsmöglichkeiten, die es so bei Aktienfonds oder Mischfonds nicht gibt. Der Grundgedanke hinter Dachfonds ist eben die (Risiko-)Diversifikation des Portfolios zu erweitern, indem das Geld auf andere Fonds „gestreut“ wird.

Dachfonds haben leider einen entscheidenden Nachteil, der die Rendite schmälert: die Doppelbelastung hinsichtlich der Anlagekosten. Denn bei Dachfonds fallen nicht nur Kosten für den Dachfonds selbst an – sondern zusätzlich Kosten für die Zielfonds. Zwei Hauptkriterien bei der Auswahl der geeigneten Dachfonds sind die zu verfolgende (Anlage-)Strategie (die auf den Kunden abgestimmt wird) sowie die zu erwartende Rendite des Portfolios („Welche Rendite will der Anleger erreichen?“).

Risikostreuung bei Dachfonds

Bei Dachfonds findet meist eine „erweiterte“ Risikostreuung des Anlagegeldes statt, indem das Anlagevermögen auf verschiedene Fonds verteilt wird. Bei klassischen Investmentfonds hingegen wird das Geld bereits direkt in verschiedene Titel investiert. Ein Dachfonds hingegen investiert das Geld zumeist in andere Fonds.

Der Zugang zu Dachfonds ist für Privatanleger auch bereits mit kleinen Beträgen möglich. Bei einem Dachfonds existiert ein sog. Aktienquote, diese ist meist im jeweiligen Fondsprospekt für den Privatanleger einsehbar und gibt vor, wie viel Aktienanteil maximal im Portfolio des Dachfonds enthalten sein darf.

Dachfondsportfolios werden unterschiedlich gewichtet

Die Fondsmanager sind dazu angehalten, das individuelle Risikoprofil des Anlegers miteinzubeziehen. Für den Anlageberater stellt sich dabei die Frage: Wie viel Risiko möchte der Anleger eingehen mit seinen Dachfonds?

Zusätzlich sollte das Portfolio selbstverständlich individuell auf den Kunden und seine Präferenzen zugeschnitten werden. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Anlageerfolgs.

Aus den unterschiedlichen Präferenzen und Risikoneigungen der Kunden entstehen dabei Dachfonds, die sich in ihrer Risikogewichtung unterscheiden. In welche Zielfonds investiert wird, entscheidet der Anlageberater also auch anhand des individuellen Anlage- und Risikoprofils des Kunden.

Ebenfalls Einfluss auf die Risikogewichtung eines Portfolios nimmt auch der gewählte Aktienanteil. Aktien bergen bekanntermaßen ein erhebliches Risikopotenzial bzw. können starken Kursschwankungen unterliegen. Ein Dachfonds kann also je nach Zielsetzung bzw. Anlegerprofil unterschiedlich strukturiert und gewichtet werden. So kann der Anlageberater beispielsweise für sicherheitsorientierte Privatanleger, den Aktienanteil auf 30% limitieren

Offene Immobilienfonds

Mit offenen Immobilienfonds können Privatanleger ihr Geld indirekt in Immobilien investieren – und somit an der (positiven) Wertentwicklung diverser Immobilien oder gar der gesamten Branche profitieren. Dabei wird das Geld von den Fondsgesellschaften zumeist in Gebäude investiert, die gewerblich genutzt werden, z. B. in Bürogebäude.

Der Fondsmanager möchte für den Kunden eine möglichst hohe Rendite bei bestmöglicher Sicherheit erreichen. Es wird versucht, dies mit der richtigen Zusammenstellung des Anlageportfolios zu erreichen; ein wichtiges Kriterium liegt auch bei offenen Immobilienfonds in einer möglichst gut durchdachten (Risiko-)Diversifikation.

Rohstofffonds

Rohstofffonds sind überwiegend Waldfonds, da sie zumeist in den Rohstoff Holz investieren. Bei „Waldfonds“ wird das Anlagegeld auch tatsächlich in Wälder investiert. Dabei weist diese Anlageform aber eine relativ lange Anlagelaufzeit auf (mehrere Jahre oder Jahrzehnte).

Leider ist das Anlagerisiko bei diesen Fonds erheblich:

  • Wird in das Holz der Wälder investiert, so ist das investierte Kapital (Anlegergeld) komplett weg, wenn die Wälder zerstört werden sollten, z. B. Im Zuge von Naturkatastrophen.
  • Schäden am Wald (z.B. durch Käferbefall) schmälern die Rendite oder sorgen dafür, dass Kapital vernichtet wird
  • Der Anlagehorizont ist meist enorm langfristig
  • Waldfonds eignen sich aufgrund des relativ negativen Chancen-/Risiko-Profils für Privatanleger weniger. Nur wer die Region kennt, in die investiert wird, sollte in Erwägung ziehen, ein derartiges Investment in seinem Anlageportfolio zu integrieren.

Branchenfonds

Branchenfonds investieren nur in Unternehmen, die demselben wirtschaftlichen Bereich angehören. Bei der Auswahl der Branche richten sie ihren Blick zumeist auf das Wachstumspotenzial des jeweiligen Wirtschaftszweiges. Die Verantwortlichen der Fonds stellen sich die Frage: Wird dieser Wirtschaftszweig sich in den nächsten Jahren positiv entwickeln und für unsere Anleger eine potenziell attraktive Rendite abwerfen?

Schon beim ersten Blick auf diese Erläuterung der Branchenfonds wird jedoch erkennbar: Wer sich nur auf eine gezielte Branche fokussiert, dem entgeht dabei ein ganzes Stück an Diversifikationspotenzial. Das bedeutet: Es wird hier wissentlich auf eine möglichst breite Risikostreuung verzichtet.

Warum wird das gemacht? Im Wesentlichen erhofft man sich von der Spezialisierung auf eine bestimmte Branche schlicht potenziell höhere Erträge. Denn wenn es der Branche in den nächsten Jahren gut ergeht, so wird auch die Rendite des Portfolios gut sein (ohne schwächelnde Titel aus anderen, nicht laufenden, Branchen).

Es wird bei Branchenfonds also häufig in Märkte investiert, die sich erst noch „entwickeln“ müssen, aber eben deshalb für Anleger noch viel Potenzial aufweisen.

Investiert ein Anleger in einen Branchenfonds, so ist die Rendite in (sehr) hohem Maße von der Branchenkonjunktur abhängig. Daraus lässt sich bereits ein entscheidender Nachteil für den (Privat-)anleger ableiten: das erhöhte (Anlage-)Risiko bei Branchenfonds.

Wenn der vom Fondsmanager ausgewählte (potenzielle) Wachstumsmarkt keine positive Entwicklung nimmt, befindet sich der Anleger in einer misslichen Situation, da nicht einfach schnell in eine andere Branche oder Assetklasse gewechselt werden kann. Gleichzeitig existieren in dieser Situation im Portfolio keine Titel aus anderen Branchen, die den Wertverlust des Portfolios aufgrund der stattfindenden Branchenkrise auffangen könnten.

Die Rendite eines Branchenfonds(-portfolios) ist also in hohem Maße abhängig von der Entwicklung des spezifischen Marktes, in den investiert wird. Um die (für den Anleger) individuell richtige Branche erwählen zu können, sollte deshalb vor der Anlage eine umfassende Analyse potenziell zukünftiger Marktentwicklungen erfolgen. Klar ist dabei, dass es sehr hilft, wenn der Fondsmanager die Entwicklungswerte der vergangenen Jahre (für die jeweilig einzelnen Branchen) in die Entscheidung miteinbezieht.

Minenfonds

Minenfonds ermöglichen es den Anlegern ebenfalls, an der (Markt-)entwicklung von Rohstoffen teilzuhaben. Es gibt dabei jedoch einen ganz erheblichen Unterschied zu den sog. ETCs (=Exchange Traded Commodities): Minenfonds versuchen nicht wie die ETCs die Rohstoffpreise möglichst genau abzubilden, sondern investieren stattdessen direkt in die Aktien der Produzenten.

Warum sollte ein Anleger nun Minenfonds kaufen, der in Rohstoffaktien investiert, statt sich einfach beispielsweise einen Goldbarren zu kaufen?

Nun die Investition über den Umweg eines Minenfonds bringt einem Anleger gewisse Vorzüge: Allen voran müsste solch ein Goldbarren erst einmal gelagert werden – bei der Investition in einen Minenfonds fallen also schon einmal die Lagerkosten weg! Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass Sie bei Minenfonds in regelmäßigen Abständen Dividenden ausgezahlt bekommen, sofern der Preis sich gut entwickelt.

Hedgefonds

Was sind Hedgefonds?

Bei Hedgefonds handelt es sich um Investmentfonds, die zwar von einem Manager aktiv betreut werden, aber einer wesentlich geringeren Regulierung unterliegen. In ein Hedgefonds(-portfolio) können dabei weitaus mehr Anlageformen (z. B. Futures) integriert werden als bei anderen Investmentfonds.

Hedgefonds bieten Anlegern und Managern eine Vielzahl an Möglichkeiten, die bei herkömmlichen Investmentfonds undenkbar wären, wie beispielsweise das Aufnehmen von Fremdkapital.

Der große Spielraum bei der Zusammenstellung des (Hedgefonds-)Portfolios bringt aber auch ein größeres (Anlage-)Risiko mit sich. Inwieweit ein Hedgefonds eine gute Rendite für den Anleger erzielen kann, hängt deshalb auch umso mehr von den Fähigkeiten des Managers ab.

Für wen eignen sich Hedgefonds?

Die Investition in Hedgefonds ist vor allem für Anleger interessant, die über eine gewisse Finanzexpertise verfügen; und zugleich mit der Absicht liebäugeln, den Hedgefonds lediglich als (kleinen) Zusatz in das eigene, bereits breit gestreute, Portfolio hinzuzunehmen. Eines sollte man stets Bedenken: Hedgefonds sind sehr risikoreich.

Themenfonds

Themenfonds widmen sich einer ganz bestimmten Anlagethematik und investieren oftmals in Aktien. Vereinzelt kann es aber auch vorkommen, dass andere Assetklassen mit in das Themenfondsportfolio integriert werden – vorausgesetzt natürlich, sie passen gut zu der Thematik des jeweiligen Fonds.

An Popularität gewonnen haben beispielsweise jene Themenfonds, welche sich auf Nachhaltigkeit spezialisiert haben. Dies sind die Nachhaltigkeitsfonds.

Was macht Nachhaltigkeitsfonds besonders?

Bei Nachhaltigkeitsfonds erfolgt die Auswahl der Titel nach Kriterien, die für andere Investmentfonds eher unüblich sind. Dabei werden die ausschließlich renditeorientierten Ansätze verlassen und die Wertpapiere aufgrund gesonderter Kriterien (wie z.B: Umweltbewusstsein der Unternehmen) ausgewählt. Die Kriterien der Nachhaltigkeitsfonds können dabei beispielsweise ökologischen, ethischen oder sozialen Charakter haben.

In Abhängigkeit von der jeweilig verfolgten Zielsetzung können sich die einzelnen Nachhaltigkeitsfonds demnach stark in ihrer Zusammensetzung unterscheiden.

Was Sie vor der Investition in einen Fonds beachten sollten

Vorabinformation ist essentiell

Wie wird sich der Markt in den einzelnen Wirtschaftszweigen oder gar der Kurs eines Unternehmens entwickeln? Solche Einschätzungen können Sie nur treffen, wenn Sie sich zunächst umfassend informieren.

Informationen stellen somit die Grundlage für den Anlageprozess und die dort fallenden (Investitions-)entscheidungen dar.

Weiters kann es für Sie hilfreich sein, wenn Sie sich bei Ihren Investitions(-anstrengungen) erstmal auf einige wenige Märkte fokussieren. Warum? Sie können sich nicht alles über jede Branche anlesen, dies wäre schlicht zu aufwändig. Es kann daher sinnvoll sein, sich auf einen oder wenige Märkte zu fokussieren – und diese eine Zeit lang erst einmal zu beobachten.

In die Auswahl des für Sie geeigneten Marktes, in dem Sie sich schließlich engagieren wollen, sollte übrigens auch Ihre persönliche Risikopräferenz („Wie viel Risiko möchte ich eingehen?“) miteinfließen

Beitritt zu Investmentclubs

Eine unterhaltsame Angelegenheit vor einer Anlageinvestition kann zudem sein, den spröden Weg der Informationsbeschaffung über Nachrichten und Medien zu verlassen und – zusätzlich zur Informationsbeschaffung – etablierten Investmentclubs beizutreten.

Warum Investmentclubs?

Dort treffen Sie Gleichgesinnte, Menschen mit ähnlichen Interessen und vor allem: Menschen, die bereits idealerweise über einiges an Börsenerfahrung verfügen und Ihnen wichtige (Einsteiger-)tipps mit auf den Weg geben könnten. Die Investmentclubs unterscheiden sich dabei in aller Regel in ihrer (Anlage-)strategie, der sie sich verstärkt verschrieben haben. Wem also das Stöbern von (trockener) Fachliteratur auf Dauer zu langweilig erscheint, der kann gerne mal den Weg in einen Investmentclub beschreiten.

Ratings als Entscheidungsgrundlage

Ratings von bekannten Ratingagenturen wie Standard & Poor’s bewerten die Qualität von Fonds. Diese bei dem Anlageentscheidungsprozess mit in die Überlegungen einzubeziehen, kann besonders in Anbetracht der schier unglaublich großen Anzahl an Fonds auf dem Markt (über 7.000) sinnvoll sein. Die Ratingagenturen vergeben in aller Regel die Ratings unabhängig von den Fondsanbietern und können demnach für (Privat-)anleger eine echte Entscheidungshilfe darstellen.

Eine Bewertung erfolgt bei den Agenturen nach ihrem eigenen Bewertungssystem. Dabei werden die Fonds zum Beispiel mit einer Skala von 1 bis 5 bewertet. Ratingagenturen geben dabei im Wesentlichen eine Bewertung darüber ab, inwiefern ein Emittent kreditwürdig ist.

Veränderungen durch das österreichische Steuerreformgesetz

Mit dem Steuerreformgesetz gab es ab 2015/2016 einige Veränderungen bei der Besteuerung von Fonds in Österreich. Einerseits wurde die Kapitalertragsteuer von 25 Prozent auf 27,5 Prozent erhöht – und dies betrifft sowohl Investmentfonds als auch Immobilienfonds. Nachzulesen ist dies in § 27 Absatz 1 letzter Satz des Einkommensteuergesetzes. Diese Regelung gilt seit dem 01.01.2016 und für Erträge, die laufend gewonnen werden, sowie für die Veräußerung von Anteilen.

Was aber hat sich für Privatanleger sonst geändert?

Die „Tangenten“ bei Kursgewinnen werden seither höher versteuert und die Verrechnung von Verlusten wurde weiter „ausgedehnt“. Lassen Sie uns nun die näheren Veränderungen auf Ebene der Fonds betrachten:

  1. Die Grundlage, zur Berechnung der Steuer der außerordentlichen Erträge auf Aktien und Aktienderivate wurde auf 30 Prozent gesteigert (früher waren es lediglich 20 Prozent). Diese Regelung gilt für die Start-Geschäftsjahre (von Fonds), die ihren Start vor dem 30.06.2011 haben
  2. Für Fonds, deren Geschäftsjahr nach dem 31.12.2011 startete, wurde die Grundlage zur Berechnung der Steuer auf außerordentliche Erträge ausgeweitet und fast die Hälfte (immerhin: 40 Prozent) der Kursgewinne unterliegen nun der Kapitalertragsteuer.
  3. Bei Fonds, deren Geschäftsjahr erst nach dem 31.12.2012 startete, werden die Hälfte (50 Prozent) der erzielten außerordentlichen Erträge mit der Kapitalertragsteuer von 25 Prozent besteuert
  4. Bei Fonds, deren Geschäftsjahr erst nach dem 31.12.2013 startete, werden über Hälfte (60 Prozent) der erzielten außerordentlichen Erträge mit einer Kapitalertragsteuer von 25 Prozent besteuert.
  5. Es wurde eine weitere Möglichkeit hinzufügt, mit der man Verluste ausgleichen kann; diese „Erweiterung“ gilt aber nur für Fondsgeschäftsjahre, deren Start im Jahr 2013 liegt. Bisher war es bereits möglich, Kursverluste mit den Kursgewinnen aus anderen Wertpapieren aufzufangen, indem eine Art „Verrechnung“ stattfand. Zusätzlich ist nun hinzugekommen, dass im weiteren Verlauf mit ordentlichen Fondserträgen (z.B. Dividenden) ein Ausgleich stattfinden kann. Nun aber ganz wichtig: Für welche Fondsanteile gilt diese neue Regelung überhaupt? Für Fondsanteile, die vor dem 01.01.2011 erworben wurden (alte Fondsanteile) als auch für jene, die erst nach dem 31.12.2010 gekauft wurden.

Was hat sich auf Ebene der Anteilsscheine getan?

Der Betrag, der an die Anleger „ausgeschüttet“ wird, muss seit dem 01.04.2012 mit der Kapitalertragsteuer besteuert werden. Daneben gab es aber auf Anteilscheinebene noch einige weitere  Veränderungen

  • Für alle Fondsanteile, die nach dem 01.01.2011 erworben wurden, entfiel die Spekulationsfrist
  • Banken sind nun verpflichtet, auf den Abweichungsbetrag, der zwischen den Erwerb und der Veräußerung von Fondsanteilen anfällt, die Kapitalertragsteuer zu berücksichtigen.

Quellen und weiterführende Informationen zu diesem Beitrag: