5 wirksame Strategien gegen Verluste an der Börse

Auch wenn die Anzahl der Anleger, die in Österreich an der Börse aktiv sind, im internationalen Vergleich nach wie vor relativ gering ist, so existieren doch immer mehr Kunden, die ein Teil ihres Kapitals in Aktien investieren. Wer sich ein Investment an der Börse hingegen nicht zutraut, der schätzt das Risiko oftmals zu hoch ein. Viele Menschen sind nicht ausreichend darüber informiert, welche Strategien es gibt, Verluste an den Aktienmärkten zu begrenzen oder im Idealfall komplett auszuschließen. Aus diesem Grund erfahren Sie im folgenden Beitrag, welche Optionen Ihnen zur Verfügung stehen, um etwaige Verluste an der Börse zu minimieren.

Börsenverluste minimieren

Strategien um Verluste an der Börse zu verhindern oder zu minimieren

Es gibt durchaus einige Maßnahmen, die zumindest dazu beitragen können, dass sich Ihre Verluste an der Börse in Grenzen halten. So sind es insbesondere die folgenden Themen, die wir in diesem Zusammenhang ansprechen möchten:

  • Strategie und Disziplin
  • Langfristig investieren
  • Mit Limits beim Kauf und Verkauf arbeiten
  • Diversifikation
  • Stop-Loss-Order

Strategie nutzen und auch in schwierigen Situationen daran halten

Nicht wenige Experten sind sich darüber einig, dass es einer der größten Fehler beim Investment an der Börse ist, emotional zu agieren.

Schon häufig gab es in der Vergangenheit das Phänomen der Panikverkäufe, welches immer dann auftritt, wenn die Kurse an den Börsen – vorübergehend – in größerem Umfang fallen. Letztendlich haben sich die Aktienkurse allerdings in den meisten Fällen nach einem solchen größeren Kursrückgang schnell wieder erholt, sodass ein vorzeitiger Verkauf der Wertpapiere im Nachhinein völlig unnötig war.

Aus dem Grund ist es eine wichtige Maßnahme, um Verluste an der Börse zu minimieren oder sogar zu verhindern, zunächst eine gute Strategie zu verfolgen und sich dann auch in etwas schwereren Situationen konsequent an diese zu halten. Dies gilt insbesondere bei einem langfristigen Anlagehorizont. Denn wenn Sie Ihr Kapital beispielsweise für zehn Jahre in Aktien investieren möchten, macht es keinen Unterschied, ob die Kurse zwischenzeitlich einmal um fünf Prozent fallen und sich dann wieder erholen oder nicht.

Langfristig in Aktien investieren und nicht kurzfristig spekulieren

Bei den meisten Anlegern, die an der Börse Geld verlieren, geschieht dies deshalb, weil wissentlich kurzfristig in Aktien investiert wurde. Bei einem Anlagehorizont von wenigen Monaten oder Jahren kann es natürlich passieren, dass die Kurse zu jenem Zeitpunkt ungünstig sind, zu dem man das Kapital benötigt. Wer hingegen einen etwas längeren Atem hat, der war in der Vergangenheit meistens in der Summe erfolgreicher.

Daher ist es definitiv ein möglichst langfristiger Anlagehorizont, der dabei hilft, Verluste an der Börse zu minimieren oder im Idealfall sogar gänzlich zu vermeiden. Beläuft sich die Haltedauer auf mindestens zehn Jahre, ist es sogar relativ wahrscheinlich, dass Sie sich über eine Jahresrendite von durchschnittlich zwischen sechs und acht Prozent freuen können, auch wenn natürlich die Auswahl der Aktien einen großen Einfluss auf die Gewinn- oder Verlustsituation hat.

Beim Kauf und Verkauf mit Limits arbeiten

Da es sich bei den zwei vorherigen Maßnahmen eher um allgemeine Methoden handelt, möchten wir jetzt konkret auf den Kauf und Verkauf von Aktien an der Börse eingehen.

Insbesondere unter der Voraussetzung, dass Sie nicht unbedingt die großen Standardaktien handeln möchten, sondern sich auch für Nebenwerte interessieren, ist es äußerst wichtig, mit Limits zu arbeiten. Dies gilt sowohl für den Kauf als auch den Verkauf der entsprechenden Aktien. Geben Sie die Wertpapierorder nämlich „billigst“ (Kauf) oder „bestens“ (Verkauf) auf, besteht immer die Gefahr, dass Sie beim Kauf einen höheren Preis zahlen oder beim Verkauf einen geringeren Kurs erhalten, als Sie eigentlich geplant haben. Sollte es sich sogar um exotischere Aktien handeln, ist das Vorgeben eines Kurslimits beim Kauf dringend als Strategie zu empfehlen, denn bei derartigen Wertpapieren können bereits kleinere Handelsvolumina zu größeren Kursausschlägen führen.

Diversifikation: Risikostreuung durch Verteilung des Kapitals

Eine ebenfalls wichtige Maßnahme, mit der Sie definitiv das Risiko größerer Verluste reduzieren können, ist die Aufteilung Ihres Kapitals auf mehrere Aktien. In dem Zusammenhang wird auch von einer Diversifikation, der Risikostreuung, gesprochen.

Dass sich durch eine Verteilung des Kapitals auf mehrere Aktien das Risiko minimieren lässt, leuchtet ein. Würden Sie beispielsweise 10.000 Euro in lediglich eine Aktie investieren und fällt der Kurs der Aktie dann um 20 Prozent, hätten Sie insgesamt 20 Prozent Ihres Kapitals verloren. Würden Sie die 10.000 Euro hingegen auf vier Aktien aufteilen und würde auch dann eine Aktie davon und 20 Prozent fallen, würde der Verlust Ihres Gesamtportfolios lediglich bei fünf Prozent liegen.

Bei der Diversifikation ist es zudem sinnvoll, dass Sie bei der Wahl der Aktien darauf achten, nicht in zu gleichartige Unternehmen aus vielleicht den gleichen Ländern oder Branchen zu investieren. Stattdessen ist es empfehlenswert, Aktien aus verschiedenen Bereichen zu wählen, wobei Ihnen insbesondere die folgenden Selektionen helfen können:

  • Branche
  • Länder bzw. Regionen
  • Standard- oder Nebenwerte
  • Zyklische und antizyklische Werte

Wichtiges Instrument an der Börse: Die Stop-Loss-Order

Nicht wenige Experten halten die Stop-Loss-Order für das wichtigste Instrument an der Börse, um größere Verluste zu vermeiden. Mit der Stop-Loss-Order haben Sie die Möglichkeit, bestehende Aktienpositionen abzusichern, indem Sie einen Auftrag erteilen, dass der Verkauf der Wertpapiere seitens der Bank oder des Brokers vorgenommen wird, falls ein bestimmter Kurs erreicht wird.

Wenn Sie Aktien eines Unternehmens gekauft haben und nicht möchten, dass Sie mehr als zehn Prozent Ihres eingesetzten Kapitals verlieren, erteilen Sie auf dieser Grundlage einfach eine Stop-Loss-Order Order.

Dies könnte in der Praxis zum Beispiel wie folgt aussehen:

Stückzahl: 100

Kaufkurs: 13,20 Euro

Kaufpreis: 1.320 Euro

Stop-Loss-Order: 11,90 Euro

In diesem Fall ist es ausgeschlossen, dass Sie nach dem Investment in die Telekom Aktien mehr als zehn Prozent Ihres Kapitals verlieren, denn würde der Kurs bis auf 11,90 Euro fallen, würde die Stop-Loss-Order greifen. Dann käme es zum automatischen Verkauf der Wertpapiere.

Sie hätten dann zwar einen Verlust von zehn Prozent erlitten, aber müssten zumindest nicht befürchten, dass der Verlust an der Börse noch höher ausfällt. Zudem legen Sie natürlich selbst individuell fest, wo Ihre Schmerzgrenze bei eventuellen Verlusten liegt.