mut! – Mädchen und Technik

Projekt „mut! – Mädchen und Technik“ (2002-2009)

Das Projekt mut! „Mädchen und Technik“ wurde im Rahmen der Initiative fFORTE (Frauen in Forschung und Technologie) des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur von 2002 -2009 durchgeführt. Es unterstützte Lehrer/innen, Direktor/innen und andere Multiplikator/innen bei der Umsetzung geschlechtssensibler Berufsorientierung mit Fokus auf Mädchen und Technik.  (Quelle)

Die Zielgruppe des MUT Projekts – Mädchen und Frauen

Das sind Mädchen, die Technik und Handwerk ausprobieren – die ihre Talente entdecken – die Berufs- und Zukunftspläne schmieden und sich dabei nicht von Klischees beeindrucken lassen – die sich beruflich beraten lassen und dabei Spaß haben und Selbstbewusstsein tanken! Das sind aber auch Lehrerinnen und Lehrer, Berufsberater und Direktorinnen, Mütter und Väter, die nicht glauben, dass Wissen und Können eine Frage von Geschlecht sind und die ihre Schülerinnen und Töchter dabei unterstützen, sich für einen Beruf zu entscheiden, der ihren individuellen Interessen entspricht – und die ganz nebenbei ihren eigenen Zugang zu Technik und Handwerk erweitern.

Die mut!igen Maßnahmen richten sich an alle am Berufsorientierungsprozess von Mädchen beteiligten Personengruppen und Institutionen, insbesondere an:

  • MultiplikatorInnen aus dem pädagogischen und schulischen Bereich (auch in Ausbildung)
  • (Kindergarten, VS, HS, PTS, AHS, höhere Schulen, insbesondere HTL)
  • Mädchen (vorwiegend aus der Altersgruppe zwischen 10 und 15 Jahren; einzelne Maßnahmen richten sich aber auch an jüngere Mädchen)
  • Eltern
  • Ausbildungs- und Personalverantwortliche in Betrieben aus dem technisch/handwerklichen Bereich
  • Personen, die über die Inhalte von Aus- und Weiterbildung von im Bildungsbereich Tätigen entscheiden
  • Darüber hinaus zielt mut!2 auch auf die breite Öffentlichkeit ab – ein Umdenken und daraus resultierend eine Veränderung des Ist-Zustandes kann nur bewirkt werden, wenn „nicht-traditionelle“ Berufswahlentscheidungen von Mädchen in der Gesellschaft nicht länger Reaktionen von Verwunderung bis Abwertung hervorrufen.
  • Insofern ist auch die Sensibilisierung von Medienverantwortlichen zur Vermeidung einseitiger und klischeehafter Darstellungen weiblicher Eigenschaften und Interessen ein Ziel und jene Personen- bzw. Berufsgruppe eine weitere Zielgruppe der mut!igen Maßnahmen.
  • AnsprechpartnerInnen in (arbeitsmarkt)politischen Institutionen)

Das Projekt

Projektstart: 1. Oktober 2004
Projektende: 31. Dezember 2006

Im Projekt mut! – Mädchen und Technik 2 soll die äußert erfolgreiche Arbeit des Projektes mut! – Mädchen und Technik fortgesetzt werden. Dies beinhaltet die bereits bewährten Maßnahmen zur Technikförderung und zur Erweiterung des Berufswahlspektrums von Mädchen. Verstärkt wird in der zweiten Laufzeit aber auch mit AkteurInnen aus dem Umfeld – LehrerInnen, KindergartenpädagogInnen, MultiplikatorInnen aus der außerschulischen Jugendarbeit, Eltern und Ausbildungs- und Personalverantwortliche in Betrieben – gearbeitet.
Denn nur unter Einbeziehung aller am Berufswahlprozess von Mädchen beteiligten Personen kann eine langfristige Veränderung und ein Aufbrechen der geschlechtsspezifischen Teilung des Arbeitsmarktes bewirkt werden.

Der MUT – Projektträger – Akzente Salzburg

Wo die Fäden gezogen werden:

Der Projektträger des Projektes mut! – Mädchen und Technik ist der Verein Akzente Salzburg

Akzente Salzburg ist die Anlaufstelle für Jugendfragen im Bundesland Salzburg. Der Verein berät, initiiert, informiert, unterstützt und begleitet Jugendliche und Erwachsene bei ihren Ideen und Projekten.
Akzente Salzburg ist eine überparteiliche und überkonfessionelle Social-Profit Organisation. Der Verein besteht seit 1986 und beschäftigt derzeit rund 55 hauptamtliche MitarbeiterInnen sowie eine Vielzahl an ehrenamtlich Tätigen.

Eine der Kernaufgaben von Akzente Salzburg ist die außerschulische Jugendarbeit, die im Auftrag des Landesjugendreferates ausgeübt wird.

Akzente Salzburg schafft und sichert Rahmenbedingungen, um die Eigenverantwortlichkeit, Mündigkeit und Kreativität junger Menschen zu fördern. Der Verein betreibt Bewusstseinsbildung bei den genannten Zielgruppen im Sinne einer aktiven, entwicklungsfördernden Lebensgestaltung.

Mädchen werden als eigene Zielgruppe speziell unterstützt. Akzente verfügt neben dem Projektbüro von „mut!“ mit „Make it“ über ein eigenes Mädchenbüro. Im „Make it“ ist die Koordination der Salzburger Mädchenarbeit angesiedelt. Zu den Aufgabenbereichen zählen der Aufbau einer kontinuierlichen feministischen Mädchenarbeit, das Initiieren und Begleiten von Pilotprojekten, Veranstaltungen für Mädchen, Fortbildungen und Aktionen.

Ziele des Projekts

Die „Vision“ hinter dem Projekt mut! – Mädchen und Technik ist der Abbau der geschlechtsspezifischen Segregation auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und die Steigerung des Anteils von Mädchen in bisher männerdominierten Berufsfeldern.

Durch eine Kombination von „bottom up“- und „top down“- Maßnahmen soll Gender-Bewusstsein österreichweit in den zentralen Aus- und Weiterbildungsstrukturen verankert werden.

Zur Erreichung dieses Ziels werden folgende mut!ige Schritte gesetzt:

  • Entwicklung und Durchführung von Modulen im Bereich Aus- und Weiterbildung – Vermittlung von Theoriewissen und Anwendungskompetenz geschlechtssensibler Didaktik und/oder Berufsorientierung an zentrale MultiplikatorInnen aus dem Bereich Kindergartenpädagogik, Hauptschule, AHS-Unterstufe, Polytechnische Schule, HTL
  • Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung bei Eltern, Ausbildungs- und Personalverantwortlichen in Betrieben und in der außerschulischen Jugendarbeit 
  • Stärkung des Selbstbewusstseins von Mädchen/jungen Frauen und Erweiterung ihrer Berufsperspektiven durch Vermittlung positiver Technikerfahrungen in geschlechtshomogenen Gruppen (Workshopangebote, Aktionstage an HTL, Werkwettbewerb für Mädchen im Kindergarten,…) 
  • Nachhaltige Verankerung der Projektergebnisse in bestehenden Strukturen durch intensive Kooperation mit arbeitsmarkt- und bildungspolitischen EntscheidungsträgerInnen 

Fazit nach 2004:

„mut! Mädchen und Technik“ ist ein Projekt, das in einem Zeitraum von zwei Jahren in sieben Bundesländern Österreichs durchgeführt wurde. Die Finanzierung erfolgte aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, des bmbwk im Rahmen von Fforte und der Länder Vorarlberg, Tirol, Salzburg, OÖ, NÖ und Kärnten. mut! wurde von einem Netzwerk aus 18 Partnerorganisationen getragen.

Begeisterung für Technik

„mut! hatte zum Ziel, Mädchen im ländlichen Raum für technische Berufe zu begeistern und ihr Berufswahlspektrum zu erweitern“ sagt dazu Mag.ª Maria Ennemoser, Projektleiterin und Mitarbeiterin von Akzente Salzburg.

Dieses Ziel wurde erreicht. Nicht nur Mädchen, sondern auch 53 mut!-Partnerschulen, darunter einige HTL´s, sowie über 550 Lehrpersonen waren mit Eifer bei der Sache. In zahlreichen Workshops konnten die Mädchen Technik selbst ausprobieren und eigene Werkstück anfertigen. Insgesamt waren 2.300 Mädchen in das Projekt eingebunden.  Neben HTL-Mädchentage boten auch Workshops in Betrieben den 10 bis 15 jährigen Mädchen die Möglichkeit Technik hautnah zu erleben.

Ganzheitlicher Ansatz

„Uns war es sehr wichtig auf mehreren Ebenen gleichzeitig zu arbeiten“, betont die Projektleiterin. Wir haben mit unseren Maßnahmen in den Kindergärten begonnen und sehr viel Bewusstseinsarbeit in Schulen, aber auch in den Familien und Betrieben geleistet.“ Und warum sollen Mädchen auf allen Ebenen unterstützt werden? Technik und Handwerk werden nach wie vor als männliche Domäne betrachtet. Talentierten Mädchen fehlt es oft an Selbstbewusstsein und der Unterstützung, die sie brauchen, um einen nichttraditionellen Beruf zu ergreifen. Somit geht der Wirtschaft ein beträchtliches Potential an Arbeitskräften verloren.

Im Rahmen von mut! entstanden zahlreiche Materialien, die im mut!-Büro bestellt werden können. Beispiele hierfür sind eine Methodik-Broschüre mit dem Titel „Die Top 10 der mut!igen Mädchenförderung“, eine DVD mit Projektfilmen und eine CD-ROM mit Anleitungen, Methoden und Projektdokumentationen zur Technikmotivation von Mädchen.

Aufgrund des großen Erfolges und der steten Nachfrage wird das Projekt ab Herbst 04 erweitert in die zweite Runde gehen. Um mehr Nachhaltigkeit zu bewirken, werden die mut!-Organisationen schwerpunktmäßig mit MultiplikatorInnen arbeiten.

Ende des Projekts

Leider wurde das Projekt mit 31. Dezember 2006 beendet.

 

 

Frauen verdienen weltweit noch immer deutlich weniger als Männer (wir berichteten vom Equal Pay Day Österreich in 2013).

 

Der Equal Pay Day

 

Der Equal Pay Day (EPD) ist der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen. Dieser soll regelmäßig daran erinnern, dass Frauen im Durchschnitt noch immer weit weniger verdienen als Männer.

 

Österreich

 

In Österreich findet der EPD im Frühjahr und Herbst statt. Es ist der Stichtag, ab dem Frauen in Österreich „gratis“ arbeiten. Männer verdienen bis zu diesem Tag im Schnitt genauso viel wie Frauen das ganze Jahr über. 2013 fand der österreichische Equal Pay Day am 8. Oktober statt. Das bedeutet, dass Frauen um 23,2% weniger verdienen als Männer.

 

Deutschland

 

Auch der Aktionstag in Deutschland markiert symbolisch die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen in Arbeitszeit: der absolute Euro-Wert der durchschnittlichen Entgeltdifferenz von 22 % entspricht einem Zeitraum von 80 Kalendertagen. In anderen Ländern kennzeichnet er symbolisch oder rechnerisch den Tag, ab dem Frauen unentgeltlich arbeiten.

 

 

Quellen und weitere Informationen: