Münzen-Sammeln als Geldanlage: die 5€ Münze

Warum Münzen-sammeln im Trend liegt: Anlegern fällt es schwer, aufgrund von Niedrigzinsen, stark schwankenden Aktienmärkten und wenig attraktiven Anleihen, Anlageobjekte zu finden, die sich eignen. Somit ist es nicht verwunderlich, dass selbst die konservativen Kleinanleger mit alternativen Anlagemöglichkeiten liebäugeln, die einen vergleichsweise hohen Gewinn bringen und zugleich auch ein gewisses Maß an Sicherheit versprechen.

In den unsicheren Marktzeiten setzen diese Anleger besonders gern auf krisensichere Edelmetalle und damit auch auf die damit verbundenen Münzen. Diese besitzen nicht nur ihren Nennwert sowie einen gewissen Wert aufgrund des Gold- oder Silbergehaltes, sondern besonders seltene Exemplare können aufgrund ihres Raritätenstatus erheblich an Wert gewinnen . Das beste Beispiel: das 10-Dukaten-Stueck des Habsburgers Leopold I. Dieses wurde 2015 für 130.000 Euro versteigert – geschätzter Wert 50.000 Euro.

Welche Münzen sind für Einsteiger geeignet?

Wer mit dem Münzen sammeln beginnen möchte, der steht vor einer für ihn auf den ersten Blick unübersichtlichen Anzahl an unterschiedlichsten Münzen. Dabei stellt sich dann sehr schnell die Frage: Welche lohnen sich zu sammeln?

Hier scheinen die Meinungen der Experten auseinanderzugehen und diese Frage lässt sich nur sehr schwer pauschal beantworten. Oftmals wird einem Einsteiger geraten, Münzen zu sammeln, die ihn optisch ansprechen. Und hier kommt auch die Fünf-Euro-Münze ins Spiel, denn mit ihr wird angestrebt, aufgrund ihres modernen Designs mit dem blauen Kunststoffring auch jüngere Leute zur Sammelleidenschaft zu führen.

Bei der Auswahl der Münzen spielen zudem auch Münzarten und Serien nur eine untergeordnete Rolle. Wobei die neue Fünf-Euro-Münze in fünf verschiedenen „Ausführungen“ als Sammlermünze erhältlich ist und jede von ihnen weist einen anderen Blauton auf, wodurch sie den einzelnen Münzpragwerkstätten zugeordnet werden können.

Die Münzarten und ihre Besonderheiten

Grob können Münzen in Gedenkmünzen, Sammlermünzen und Anlagemünzen unterteilt werden. Zwischen den beiden besteht der Hauptunterschied darin, dass bei den Anlagemünzen hauptsächlich der Wert der Münze und der Wert des verwendeten Edelmetalls den Wert bestimmt und bei den Sammlermünzen eher die Faktoren Erhaltungsgrad, Seltenheit usw.. ausschlaggebend sind. Typische Anlagemünzen, die auch als Bullionmünzen bezeichnet werden, sind die Klassiker wie:

  • Die britische Britannia-Goldmünze
  • Der kanadische Maple Leaf
  • Der südafrikanische Krügerrand
  • Der österreichische Wiener Philharmoniker
  • Der australische Koala
  • Der chinesische Panda
  • Der mexikanische Libertrad
  • Der US-amerikanische American Eagle
  • Der US-amerikanische American Buffalo

In der Regel werden all diese Münzen in hohen Stückzahlen geprägt und bestechen somit nicht durch ihre Seltenheit. Hier bestimmt sich der Wert aufgrund des Edelmetallwertes. Anlagemünzen aus Gold gelten in der EU beispielsweise aus diesem Grund auch als Anlagegold. Besonders interessant wird es dann, wenn eine Anlagemünze mit einer Fehlprägung existiert oder aber in einer geringen Auflage herausgebracht wurde – dadurch kann sich ihr Wert erheblich erhöhen.

Die Fünf-Euro-Münze und der große Hype

Die Vorderseite der 5€ Münze aus Deutschland
Die Rückseite der 5€ Münze aus Deutschland

Zu diesen Gedenkmünzen oder Sammlermünzen gehört auch die Fünf-Euro-Münze, die im April 2016 erschienen ist. Um das begehrte Sammlerstück gab es einen großen Hype und viele Bundesbürger standen vor den Banken Schlange, um diese moderne Münze, die sich durch ihren blauen Polymerring von den anderen €-Münzen abhebt, zu erhalten. Es ist nicht zu verleugnen, dass das fälschungssichere Geldstück spektakulär aussieht. Denn bei Polymer handelt es sich um einen lichtdurchlässigen Kunststoff mit Kristallen und diese leuchten blau, sobald das Geldstück gegen das Licht gehalten wird. Der Kunststoffring befindet sich zwischen dem äußeren Ring und dem Mittelstück und ist genauso groß wie die Ein-Euro-Münze. Auf der Rückseite des Münze ist eine stilisierte Weltkarte zu sehen und auf der Vorderseite der Bundesadler. Die Münze wurde in zwei Prägequalitäten herausgegeben:

  1. Stempelglanz
  2. Polierte Platte

Das Herstellungsverfahren aus polierten Rohlingen ist sehr hochwertig, da die Münze mehrmals geprägt wird. Bis die Münze fertig entwickelt war, dauerte es über 10 Jahre. Sie entstand aus der Zusammenarbeit der RHTW Aachen, der Bundesbank und dem bayerischen Hauptmünzamt. Die Erfindung ist patentiert und weist einen Durchmesser von 27,25 Millimeter auf, die Münze wiegt neun Gramm und ist etwas größer als das Zwei-Euro-Stück. Das Bundesfinanzministerium hat das Sammlerstück unter dem Namen „Planet Erde“ am 14. April 2016 herausgegeben.

Derzeit sind rund 2,5 Millionen Münzen in der Prägequalität Stempelglanz im Umlauf, die sich auch als offizielles Zahlungsmittel verwenden lassen. Das bedeutet, es wird bei Barzahlungen keinerlei Probleme geben. Jedoch kann an Automaten damit nicht bezahlt werden, da diese die neuen Münzprägung nicht erkennen und auch im Ausland kann damit nicht bezahlt werden.

Für wen ist die Fünf-Euro-Münze geeignet?

Mit der neuen Fünf-Euro-Münze möchte die Bundesbank neue Zielgruppen ansprechen und die besonderen Geldstück auch für die jüngeren Sammler interessanter machen. Die blaue Münze ist ein echtes Designerstück und symbolisiert das Weltall, die Erdatmosphäre und die Erde. Auf dem äußeren Ring ist das Weltall abgebildet, während der blaue Ring die Atmosphäre symbolisiert und im inneren Kern des Geldstückes sind die Kontinenten der Erde abstrahiert zu sehen. Jedoch ist diese Münze mehr als ein Sammlerstück, denn durch diese neuartige Prägung mit dem Polymerring ist sie sicher gegen Fälschungen.

Das Sammeln der Fünf-Euro-Münze ist wesentlich mehr als nur ein Hobby, denn sie stellt, ebenso wie alle anderen speziellen Sammlermünzen oder antiken Geldstücke, eine stabile Wertanlage dar. Bereits knapp drei Monate nach dem Erscheinen der Euromünze kann mit ihr ein Gewinn erzielt werden. Doch sollte sie eine Rarität bleiben, dann wird sie später noch viel mehr Geld einbringen. Dazu nur ein kurzes Beispiel:

2007 kam eine Zwei-Euro-Münze heraus mit dem Konterfei von Monacos verstorbener Fürstin Gracia (1929 – 1982): ihre Auflage 20.000 Stück. Inzwischen hat diese Münze einen Wert von rund 2.000 Euro (Quelle)! Im selben Jahr erschien in Frankreich eine 1,5-Euro-Münz-Trilogie „Kleiner Prinz“, die heute rund 2500 Euro kostet. Das zeigt, wie Münzen in ihrem Wert steigen können – und sieht man einmal davon ab, dass 2,5 Mio. Fünf-Euro-Münzen geprägt wurden, so gibt es lediglich 250.000 „Polierte Platte“ die in einer Präsentationsbox ausgegeben wurden.

Quellen und weitere Infos zum Thema: